Nun war ich auf der Suche nach Ideen, vor allem leckeres Fingerfood. Und, beim stöbern im Internet, stieß ich auf sogenannte "Dynamitstangen".
Den Namen finde ich echt doof, aber die Idee fand ich gut.
Ich tendiere grad zum Namen "Canetto ficcato" klingt besser. Bedeutet aber nur "gestopftes Rohr".
Muss man mal ausprobieren.
Also frisch ans Werk.
Erst mal eine große Metzgerzwiebel klein schneiden. Und, weils - wie üblich in der Casa Som - irgendwie italienisch werden soll, eine gute Hand voll Knoblauch.
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Und, darf nicht fehlen: ca. 70g frisch geriebenen Parmesan, noch der gute, den wir selbst aus Italien importiert haben. Der, wenn man das Benzin mitrechnet, locker 50€ pro Kilo kostet.
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Und dazu noch 500g gemischtes Hackfleisch, das ergibt eine leckere Masse, die nun in die Canneloni gefüllt werden muss.
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Ich finde das einfach total geil, mit den Fingern zuzugreifen, das Essen zuerst zu fühlen. Ob es weich ist, oder hart, vielleicht mit knuspriger Oberfläche? Die Fingerspitzen ertasten schon eine Vorfreude auf das kommende Geschmackserlebnis. Und dann spürt man die Hitze der Speise, das Fett, das auf der Oberfläche klebt. Vielleicht kann man sogar ein paar Kräuter ertasten, oder den leicht gekräuselten Rand von knusprigem Speck. Dazu hat man schon den unbeschreiblichen Duft in der Nase.
Falls Geschmacksnerven zu einem Ejaculatio praecox in der Lage wären, wäre jetzt der geeignete Moment.
Und dann reinbeissen. Spüren, wie die Zähne die harte Kruste brechen, der Speck im Munde splittert. Wie sich dann die heisse Masse der Füllung an den Gaumen presst und dort Geschmacksexplosionen freisetzt. Den Käse.
Die Kräuter.
Die leichte Schärfe, die die Schleimhäute kitzelt. Das wohlige Gefühl, wie die Masse beim Kauen immer wieder neue Geschmacksnuancen freisetzt. Und, dann, Und dann, schlucken.
Das volle, saftig, mampfige Schluckerlebnis, bei dem nur die übervolle Kehle ein lautes Stöhnen verhindert.
Und nochmal nachkauen, nochmal Schlucken. Die letzten Brösel im Mund suchen, um das allerletzte Geschmackserlebnis auszukosten.
Das wäre es jetzt gewesen. Aber nicht bei Fingerfood! Bei Fingerfood kommt jetzt noch der letzte kleine Kick: Finger ablecken!
Mit geschlossenen Augen die letzten Reste Fett, Geschmack und Krumen von den Fingerspitzen saugen.
Den Zeigefinger tief in den Mund schieben und genüßlich dran saugen, noch mal das Geschmackserlebnis hervorholen. Nochmal lecken, lecken, saugen, bis nix mehr da ist.
Das ist Fingerfood.
Hach.
Seufz.
Ich bitte um Entschuldigung für die kurze Ab- und Ausschweifung. Falls bei dem Ein- oder Anderen jetzt das Kinn oder anders feucht ist, entschuldige ich mich auch dafür.
Zurück zum Rohr, dem verstopften.
Ich hatte beim Einkaufen irgendwie an Moinkballs gedacht. Da reicht eine Scheibe Speck pro Ball, und zwei Packungen für die ganze Familien.
Hier nicht. Pro Nudel brauchts zwei Scheiben Speck.
Am Ende des Specks hatte ich gerade mal das fertig:
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Der Rest der Hackfleischmasse wurde in der Pfanne gegart; war nicht schlecht!
Beim Auflegen hatte der Dancook erst 130°C, viel zu kalt. Also legte ich den Deckel etwas schräg drauf, damit mehr Luft drankommt.
Als ich nach 20min wiederkam (ich musste ja den Hackfüllungsrest braten) hatte der Dancook 250°C! Ups!
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Eines der schönsten Stücke auf dem Teller
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Abschliessend kann ich zusammenfassen:
Geschmacklich lecker.
Aber der Speck war doch sehr knusprig, aber nicht zu knusprig.
Aber die Nudeln waren schon sehr hart.
Veilleicht hätte ich doch öfters moppen sollen?
Unterm Strich: Schön, dass ich es mal probiert habe.
Aber Nudeln sollte man einfach besser kochen. Dafür sind sie gemacht.
Und ich muss mich wieder in die unendlichen Weiten der BBQ-Galaxiens aufmachen, auf der Suche nach unbekannte, leckeren Kleinigkeiten für das Silvester Buffet.
Lebt Lang und in Frieden!
Gunther
