Nachdem das Wetter und die Lust gestern unerträglich wurden, musste also improvisiert werden. Das Fleisch selber war das geringste Problem. Da tut es zur Not auch die Feuerschale mit dem alten Weber-Kugel-Rost. Nachdem die Beilagen gestern aber doch irgendwie nach einem Deckel bettelten, griff ich Kurzerhand bei der Metro bei einem kleinen Picknickgrill zu.
Vorab... meine Erwartungshaltung war sehr gering. Wenn der Preis für den "ausgestanzten Rundgrill" nicht gerade mal bei zwei bis drei Einweggrills gelegen hätte, wäre vermutlich einfach ein alter Topf missbraucht worden. Aber so hielt ich das Risiko für überschaubar.
Hier erst mal der erste Eindruck, mit dem der kleine auf sich aufmerksam machen konnte. Der Verkaufspreis lag gestern bei der Metro Korntal bei 7,13 € brutto.
Der Aufbau war ein wirkliches gefrimmel. Was mich aber bei dem Preis nicht wirklich verwundert hat. Nach Beendigung des Aufbaus musste ich aber noch einmal die gesamte Bauanleitung durchgehen, nachdem ich noch 5 Unterlegscheiben und eine Flügelmutter über hatte.
Nach Abschluss der "Qualitätskontrolle" kam ich aber zum Schluss, dass dies lediglich eine gutgemeinte Dreingabe des Herstellers war. 
Im Aufgebauten Zustand fiel besonders das gewöhnungsbedürfte „Fahrwerk“ auf. Die Füße sind alle vier über ein Federscharnier einklappbar. Damit reduziert sich die Transporthöhe um gut einem Drittel.
Hier ergab dich für mich die erste Überraschung bei dem kleinen Grill, die ich aus der Verpackungsbebilderung nicht erahnt hätte. Der Deckel hat auf der Rückseite ein Deckelscharnier. Außerdem ist durch den Bügel der Deckel für den Transport genau wie beim Weber Smokey Joe Gold gesichert.
Die zweite Überraschung ließ nicht lange auf sich warten. Neben der großen Klappe kam auch noch ein Warmhalterost zum Vorschein.
Bei dem Kohlerost und dem Warmhalterost handelt es sich um die handelsüblichen Roste in dünner Ausführung. Der Grillrost selber ist schwarz emailliert. Wie man hier schon ein bisschen erkennen kann, ist der Abstand zwischen dem Kohlerost und dem Boden recht gering. Nachdem die Lüftungsschieber relativ weit oben angebracht sind, hatte ich den Eindruck, dass die Luftzufuhr nicht ideal verläuft. Beim Weber Smokey Joe Gold sind sie zwar ebenfalls relativ weit seitlich oben angebracht. Ich vermute aber, dass durch den größeren Abstand zwischen Kohlerost und dem Boden eine bessere Zirkulation stattfindet.
Hier kommen wir zu der ersten richtigen Schwachstelle, die so nicht sein müsste.
Selbst unter den Gesichtspunkten der Kostenminimierung bei der Produktion. Dieser Lüftungsregler im Deckel ist ein rein optisches Gimmick. Aufgrund der „Feinmechanikerschraube“ ist die Abdeckung so locker am Deckel befestigt, dass sie sozusagen leer dreht. Der Versuch, die Schraube feste anzuziehen hat keine Minute gehalten. 
Hier ist die Rückseite mit der super kleinen Mutter. Hier besteht auf jeden Fall ein dringender Modifizierungsbedarf.
Hier ist das einfache aber funktionstüchtige Deckelscharniererkennbar. Es ist kein Optisches Highlight, erfüllt aber seine Aufgabe absolut ausreichend und vertrauenserweckend. Durch diese Konstruktion ist bei Bedarf der Deckel auch in Sekunden abmontiert um ihn zur Seite zu legen.
Hierbei handelt es sich um die seitlichen Lüftungsschieber. Sie sind nicht schön, aber sie funktionieren. Um heißen Finger bei der Verstellung der Schieber vorzubeugen ist extra hierfür eine kleiner Metallstab im Lieferumfang dabei.
Hier kann man nochmal die optisch sehr gewöhnungsbedürftigen Klappfüße erkennen. Die Stifte an den Ketten dienen nicht, wie vielleicht zuerst anzunehmen als Boden-Heringe für das Grillen bei Unwetter.
Hier kann man die Federaufhängung an den einzelnen Füßen erkennen.
Die "Boden-Heringe" sollen ein versehentliches Einklappen der Füße im Grillbetrieb verhindern. Dies ist zumindest im Neuzustand nicht nötig, da die Feder ausreichend Spannung als Rückhaltesystem aufbringt. Wenn dies nicht der Fall wäre, würde man aber auch ein Problem haben, da ich bei diesem Grill gerade mal an diesem einen Fuß den Sicherungssplint anbringen konnte. An allen anderen drei Füßen ging es aufgrund der Fertigungsabweichungen nicht. Die gegenüberliegenden Löcher waren so unterschiedlich, dass der Splint für dieses Vorhaben zu gerade gefertigt worden ist.
Der Warmhalterost wird einfach in die vorgefertigten Löcher im Deckel und in der Kohlenwanne eingesteckt. Leider ist hier auch das Spiel so stark, dass sich der Warmhalterost bei der ersten Vergrillung schon versehentlich gelöst hat. Da dies in aller Regel im beladenen Zustand passiert, wie auch bei mir, kann dies ziemlich ärgerlich sein.
Natürlich durfte bei dieser Low-Budget-Klasse der obligatorische Transportschaden nicht fehlen.
Dies ist aber hinsichtlich des Preises mehr als nur zu verschmerzen. 
Nachdem ich ihn ja eigentlich wegen der Beilagen gekauft hatte, wurde er natürlich gleich noch im Echtbetrieb getestet.
Fazit: Dafür, dass ich hier gerade mal das Geld für zwei bis drei Einweggrills investiert habe, war ich doch wirklich sehr überrascht. Dies ist Normalfall kein Grill für den heimischen Gebrauch. Wenn man aber ein bis zwei Mal im Jahr auch unterwegs Grillen möchte, ist er trotz seiner Mängel und seinem Modifikationsbedarf eine gute Alternative für alle, denen 80 Euro für einen Mobilgrill zu viel sind.
Wie es schon immer gesagt wird… man kann auf dem billigsten Tankstellengrill das Essen so zubereiten, dass es einfach lecker schmeckt. Die Wahl des Grills wird vielmehr durch den Geldbeutel und den Komfortwunsch bestimmt. Wer regelmäßig außer Haus grillt, sollte aber doch den Aufpreis zum Smokey Joe oder Son of Hibachi ins Auge fassen.
Alles in allem war es für mich aber eine zufriedenstellende Notlösung.
