Indirektes Grillen von Hüftsteak oder Alternativen

Moderator: Mod-Team

Antworten
FWessling87
Marshmallow
Beiträge: 1
Registriert: 11.08.2014, 13:36

Hallo,

ich bin noch recht unerfahren auf dem Gebiet des indirekten Grillens. Ich habe bei Weber ein Bürgermeisterstück in einem Kurs indirekt gegrillt und das auch zu Hause nachgemacht. Es hat ganz gut gepasst, aber ich würde lieber ein "besseres" Stück Fleisch indirekt grillen, da es doch nicht ganz so zart war wie gewünscht. (Dünn aufgeschnitten, gegen die Maserung) Hat jemand einen Vorschlag für mich? Ich habe beim letzten Mal kein Bürgermeisterstück bekommen, sondern ein mir unbekanntes Teil "hoher Deckel" aus dem Bug. Das war auch okay, aber nicht so überragend wie gewünscht. Ich hatte jetzt spontan an Hüfte gedacht. Da würde ich dann ca. 1kg kaufen und nach dem gleichen System mit Thermometer grillen, vermutlich geht das etwas schneller, oder?

Zweite Frage: Wie macht ihr das eigentlich mit dem "Zubehör"? Wenn ich da 1kg Fleisch indirekt grille, soll ja der Deckel eigentlich drauf bleiben, also kann ich nicht so gut Gemüse und andere Sachen auf den Grill werfen. Die 2 Minuten am Ende heisses Grillen reichen auch nicht, um das Gemüse gar zu bekommen, sodass wir beim letzten Mal erst das Fleisch gegessen haben und im Anschluss Kartoffeln, Gemüse usw.

Freue mich auf Ideen und Rückmeldungen.
Benutzeravatar
Joerg
Scherbenkeramiker
Scherbenkeramiker
Beiträge: 1354
Registriert: 01.01.2009, 08:58
Wohnort: Fürth

Hallo, Willkommen im Forum.
Stell Dich doch im richtigen Unterforum mal vor.

Zu deiner Frage.
Es eignet sich m.E. Sogar ein Roastbeef noch besser um es am Stück indirekt zu machen.
Kommt etwas auf deine Ausstattung an, aber es ist kein Problem, wenn Sunden Deckel mal lüftest um noch was daraufzustellen.
Wenn du einen Doppelsrockrost hast, dann kannst du auch was unter das Fleisch stellen, der. Fleischsaft macht vieles noch besser.

Erst von allen Seiten 2 Minuten scharf Angrillen für die Rostaromen, dann auf indirekt mit einer Garraumtemperatur von 120 Grad einregeln.

Am besten In das Fleisch ein Funkthermometer rein und bis KT 52 ziehen lassen und dann noch 5 Minuten ruhen lassen.
Dünn aufschneiden und dazu dein Gemüse und oder ein chimichurri oder nur S+P drauf.

Experimentier einfach etwas herum. Wenn du hast und magst kannst du auch etwas Räucherholz dazugeben, das fint ne feine Geschmacksnote.
Jörg
Benutzeravatar
wurzel
Der BOPPer
Der BOPPer
Beiträge: 6658
Registriert: 30.08.2006, 11:38
Wohnort: Neuried
Kontaktdaten:

Hi,

Das Bürgermeisterstück ist schon 'ne Herausforderung für "ungeübte" ;) :respekt:


"Einfacher" wäre:
Rinderfilet (ist immer zart)
Ribeye (braucht schon bisschen Übung, aber ist auch gut zart)
Roastbeef - am Besten am Stück langsam garen
Hüfte - braucht auch Übung

Andere Stücke und deren Zubereitung findest Du hier im Forum genug ;)


was die Beilagen betrifft, ja, mit einem Grill ist das schwer. Viele bereiten
Beilagen in der Küche zu.

Aber Du hast immer die Möglichkeit, die Beilagen indirekt im Grill vorzugaren
(also mit dem Fleisch) und am Ende dann "finshen" wenn Du z.B. noch Röstaromen
brauchst oder so.

Das Fleisch kann nach dem Grillen ja 10-20 Minuten liegen. Dann hast Du noch Zeit
für Beilagen. Aber ungeduldige Esser sollte man entsprechend "warnen" wann denn
WIRKLICH die Zeit zum Essen is :)

Flo
Wenn ich (Youtube-) Videos anschauen möchte, gehe ich auf Youtube. Im Forum möchte ich lesen
Benutzeravatar
Pepsi
V.I.P.
V.I.P.
Beiträge: 6144
Registriert: 22.05.2011, 10:15
Wohnort: Ruhrpott!

2 Grills = 2 Temperaturbereiche! :mrgreen:

Ich würde auch mit Hüfte anfangen.
Ess ich allerdings "wieder" lieber als Steak. Mehr Röstaromen, mehr Geschmack.
Ich mag's auch bei Rind, wenn man das im Rauch "Reverse" auf gewünschte Kerntemperatur bringt und dann kurz Farbe nehmen lässt.
:winke:
Benutzeravatar
Knut Glut
Steakbrutzler
Steakbrutzler
Beiträge: 182
Registriert: 27.03.2013, 21:45
Wohnort: Oldenburg
Kontaktdaten:

Ich kann auch auch Entrecote gut empfehlen. Ist ein meiner Lieblings Stücke
Benutzeravatar
Joerg
Scherbenkeramiker
Scherbenkeramiker
Beiträge: 1354
Registriert: 01.01.2009, 08:58
Wohnort: Fürth

Hat der TO schon die Lust verloren...? :-k
Jörg
Benutzeravatar
Daniel D
Steakbrutzler
Steakbrutzler
Beiträge: 117
Registriert: 26.04.2014, 17:11
Wohnort: Eifel

sehen wir ja noch ;)

Ich packe alle Beilagen wie Gemüse, oder zb Moink Balls immer auf Grillschalen (Edelstahl also Mehrweg)
So dauert es nur einen Augenblick die Beilagen aufzulegen.

Ich finde, es ist schon fast egal, welches Stück man grillt, egal ob Hüftdeckel, Hüftspitze oder Hüfte viel mehr kommt es auf die Qualität an.
Ich mache zb derzeit nur Hüfte in den verschiedensten Sorten, da könnte ich mich reinsetzen, so lecker ist das ;)
Es muss schon schön marmoriertes Fleisch sein, da es sonst zu trocken wird.

Ein typisches mageres Filet würde ich dann nicht mehr indirekt garen, sondern nur anbraten, etwas ziehen lassen und gut ist.


letztes WE gab es die auch wieder, diesmal das kleinere Filet. Indirekt im Stück bis 59°C, danach aufgeschnitten, total geil :twothumbs:

Was aber ist denn bitte ein "hoher Deckel aus dem Bug" ?
Kennt das jemand?
Gruß Daniel
Benutzeravatar
TomMuc
Steakbrutzler
Steakbrutzler
Beiträge: 215
Registriert: 16.04.2014, 02:07

Moin FWessling87,

Gemüse UND Steak auf einem einzigen Grill - und dann noch zur gleichen Zeit fertig werden ist echt nicht so leicht!
Gemüse braucht einfach länger Hitze als Steak, da liegt das Hauptproblem!

Lösung:
Rückwärts Grillen
Dafür brauchst brauchst du zwei Zonen in der Kugel.
Dabei kommt die Kohle auf eine einzige Seite. (Nicht wie bei Weber erklärt links und rechts am Rand). Dadurch hast du ein besseres Temperaturgefälle und eine heissere+größere direkte Zone um Steak zu searen, weil sich dort die Kohlen konzentrieren.

Dann ist die Reihenfolge entscheidend - fang mit dem Gemüse an - in der Reihenfolge der Grillzeit.

1. Langgegartes wie (ganze)Kartoffel zuerst drauf - indirekt (am besten Thermometer reinstecken, bei 93° sind die essfertig. Die steigende Kern-Temperatur der Kartoffeln kannst du fortan auch als Taktgeber benutzen, wann das andere Gemüse oder das Steak drauf kommt)

2/3. Kurzgegartes wie Zucchini-Streifen + Paprika-Streifen gerne mit Grillschale auf direkte Hitze und Grillstreifen draufzaubern. Wenn Zucchini-Streifen über längere Zeit indirekte Hitze bekommen, trocknen sie aus - das schmeckt dann nicht mehr so toll.

2/3. Steak auf die indirekte Zone legen und langsam auf 50°-55°C Kerntemperatur hochziehen. Jetzt solltest du auch das Thermometer von der Kartoffel ins Steak umziehen (wenn du kein zweites hast)

4. Evtl. einen zweiten Anzündkamin mit neuer heißer Kohle vorbereiten und kurz vor Punkt 5 die Glut nochmal auffrischen

5. Erst zum Schluß Steak drauf auf den heisesten Punkt des Grills und auf beide Seiten eine schöne braune Kruste draufzaubern. In dieser kurzen Zeit kannst du das Gemüse in der Grillschale auf einen anderen Platz stellen und so indirekt warm halten. Tip: Fleisch vorm searen abtupfen, dann wird die Kruste leckerer. Und in dieser Phase bleibt der Deckel offen und die Augen beim Steak! Alles Indirekte sollte schon fertig sein - und wenn du indirektes nachgelegt hast, dauert das halt ein paar Minuten länger!

Nach einiger Zeit hast du dann das Timing heraus, dass alles gleichzeitig und heiß auf den Tisch kommt. Am besten du führst ein "Logbuch" in dem die Garzeiten und die Temperaturen deines Grillgutes drinstehen.

Randnotiz 1:
So schlimm ist kurzes Deckelöffnen nicht. Das indirekte verzögert sich halt pro Deckelöffen um ca. 2 Minuten. Die aufgeheizte Masse im Grill bringt die Lufttemperatur im Nu wieder oben. Das Gemüse auf der direkten Zone zu wenden ist viel wichtiger als 2 Minuten Grillzeit zu sparen.


Randnotiz 2:
Die oft genannten 5 Minuten Ruhephase beim Steak vor dem servieren sind imho quatsch:
1. vergeht eh genügend Zeit bis du die Teller beladen und diese zu den Gästen gebracht hast.
2. wird keiner der Gäste das Fleisch in 5 Minuten aufgegessen haben
3. bleibt das klein wenig mehr Saft bei ersten 3 angeschnittenen Bissen auf dem Teller und landet schließlich auch im Mund (weil der Saft mit dem nächsten Stück Fleisch auf der Gabel aufgewischt wird)
4. landet das Steak noch schön heiß auf dem Teller und Kräuterbutter zerrinnt dann besser
5. kalt wird's von alleine (auch auf dem Teller)
Zuletzt geändert von TomMuc am 12.08.2014, 11:10, insgesamt 2-mal geändert.
Gut Glut,
Thomas
Antworten