Wolli und Schorschi machen Strom?

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kölngrill
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Ich wollte immer einen alten Stationärmotor.... [-o<

Nun habe ich einen, der läuft sogar benzinlos mit Gas aus der Flasche \:D/
Ein seltener englischer Wolseley WD 9 F um 1963 oder so... 1,5 PS, 600 U/Min.
Dazu ein alter aber voll funktionsfähiger Drehstrommotor von Schorch, 2,2 KW, 700 U/Min.
motoren.jpg
motoren.jpg (258.01 KiB) 3399 mal betrachtet
Diese Stationärmotoren haben früher, mangels Stromverfügbarkeit, über einfache Transmission / Riemenantrieb ganze Höfe angetrieben (Sägen, Maschinen, Wasserpumpen etc.) Der Wolseley WD wird auch liebevoll "Würstchenkocher" genannt, weil er oben ein offenes Kühlwasserbecken hat. Solche Motoren nennt man deshalb auch "Verdampfer".
Sehr gutmütige Technik, 130 Kg Gusseisen, Lebensdauer < 100 Jahre :mrgreen:

"Wolli und Schorschi" sollen nächsten Sommer nach einem optischen Relaunch hier im Hof ein bischen Strom produzieren. Tucktucktuck :-({|=
Hat jemand schon Erfahrung mit der Verwendung eines Drehstrommotors als Generator? Die Firma Schorch hat mir bereits signalisiert, dass es funktioniert, aber genauere Infos fehlen noch.
Zuletzt geändert von kölngrill am 21.11.2012, 15:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Deckelgriller
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Cooler Plan, da ist die Schwungscheibe auch der Anlasser,
einmal drann zerren, und das Ding sollte laufen :mrgreen: :clap:
Also mit dem Motor würde ich sagen, kann man Spannung erzeugen,
leg eine Spannung auf einen Dynamo beim Fahrrad und du hast ein
E-Bike :mrgreen: :mrgreen:
Wenn nicht irgendwo Dioden im Weg rumliegen :-k :-k

Würde gerne ein Brühwürstchen von Wolli essen, sach bescheid wenns
TuckTuckTuck macht :twothumbs:

Der Seb :cheers: :cheers: :cheers:
Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt
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Die Frage ist, was Du mit dem erzeugten Strom machen willst. Spannung und Frequenz wird eher Zufall sein...
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RamJam
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:-k
Martin
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Ich hab mich gestern mal kurz eingelesen und es scheint nicht trivial zu sein mit nem Asyncronmotor (was das Tail ja vermutlich ist) Strom zu erzeugen. Da gibts ne Schaltung mit drei Kondensatoren die leidlich funktionieren soll. Ich würde aber eher nach nem richtigen Generator suchen. Am besten Gleichstrom, dann kann man am ehesten was damit anfangen...
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kölngrill
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Zunächst mal, der Stationärmotor läuft gut und springt direkt an, der Vorbesitzer hatte noch neue Kolbenringe etc. eingebaut. Ich kann mich also auf die "Optik" konzentrieren :mrgreen:

Der Elektromotor hat den Vorteil, nativ im selben Umdrehungsbereich wie der Gasmotor zu arbeiten - Langsamläufer - selten zu bekommen und eigentlich unkaputtbar. Ich habe ihn genommen, weil im Netz mal jemand berichtete, genau diesen Typ in einer Wassermühle als Generator zu betreiben. Nur leider fehlte die Beschreibung, wie. So sind fast alle Anleitungen / Schaltungen zum Umbau im Netz auch eher dürftig und immer motorabhängig... :keineahnung: Ich warte jetzt mal auf die Hilfestellung des Herstellers Schorch.
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schild2.jpg (299.23 KiB) 3070 mal betrachtet
Echte Generatoren sind in der Art selten zu bekommen und teuer. Gleichstrom kommt nicht in Frage. Wenn ich im Hof Drehspieß vom Grill, Musikanlage, Kühlschrank und Partybeleuchtung damit betreiben kann, reicht mir das schon. Eine Wasserpumpe soll noch dazu.
Der Vorbesitzer vom Wolseley erzählte, auf einem Treffen hat jemand mal über ein Riemengetriebe ein Spanferkel über die Schwungscheibe eines Stationärmotors gedreht... :mrgreen: :cheers:
Zuletzt geändert von kölngrill am 23.11.2012, 13:42, insgesamt 1-mal geändert.
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RamJam
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@kg:
Das Problem ist nicht nur beim z.B. Verbrennerantrieb zum Generator bekannt, das durch Lastwechsel am Generatorausgang sich die erzeugte Wechselspannung des Generators ändert,
sich also erhöht oder verringert ( der Spitzen/Effektivwert der Spannung sich verändert und das mitunter sehr rapide und schlagartig ).
Der Generator sitzt/hängt ja nun mal am Antrieb und eben dieser Antrieb muss so "elastisch sein" das dieser es locker ausgleicht, das ist aber nur sehr begrenzt möglich.
Eine Verringerung der Generatorausgangsspannung ist da weniger das Problem.
das sich aber diese o.g. Werte auch arg bis schlagartig erhöhen, wenn elek. Verbraucher abgeschaltet werden, ist für moderne Elektronik (zunehmender Weise) weniger gut.
Normale elektr. Verbraucher wie Leuchten, Motoren, Wärmeerzeuger, ... haben da weniger ein Problem mit ( auch dieses stresst sie, aber sie werden nicht unmittelbar zerstört ).

Moderne Elektronik ist bei Überschreitung der vom Hersteller vorgegebenen Versorgungsspannung, dann doch und entschieden empfindlicher ;) :rules: .

Netzfrequenz Schwankungen sind da weniger problematisch in Bezug zum o.g. haben aber auch ihre Tücken beim längeren Betrieb von älterer und moderner Elektronik. ( von der Netzfrequenz abhängige Geräte -- z.B. Uhren, .. ).

Moderne Verbrenner, Klein bis Mittel - Leistungsgeneratoren ( ca. 0,6 - 9kW ) für den Betrieb von moderner Elektronik geeignet, arbeiten heute schon durchweg mit
Inverter Technik.
Und diese arbeitet am effizientesten mit Gleichstromgeneratoren, es muss also nicht erst die erzeugte Wechselspannung in Gleichspannung gewandelt werden
und es kommen da noch ein paar andere Umstände ins Spiel, die durch den Gleichstromgenerator leichter gemacht werden.

Die andere Möglichkeit ist, die von dir erzeugte Wechselspannung mit der vom Netz bestehenden durch einen Spannung und Netzfrequenz- "Konstanter, Regler, etc. " zu synchronisieren.

Das ist aber auch wieder abhängig vom Verbrennungsmotor in Verbindung mit dem Generator und ist nicht einfach und kostengünstig im Klein-Mittelleistungsbereich umzusetzen.

Da ist die Invertertechnik dann doch, die bessere Möglichkeit/Weg.

MfG Martin
Zuletzt geändert von RamJam am 23.11.2012, 18:46, insgesamt 1-mal geändert.
Martin
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kölngrill
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Hallo Martin, danke für Deine gewohnt technisch kompetente Antwort. Aber man sieht ja schon am Alter der beiden "Komponenten", dass deren Zusammenarbeit mehr einen nostalgischen Effekt haben soll. Wobei es noch interessant sein wird, mit welcher Schaltung da künftig wohl was und wieviel erzeugt werden wird... :-k

Jedenfalls wurde zuletzt eine Kombi von 1928 (Stationärmotor + Generator) noch für viel Geld in der Bucht verkauft. Damit hatte jemand bis zuletzt auf einem Bauernhof seine Stallung elektrifiziert (Licht, Melkmaschine etc.) Als Stromversorgung für LED-Beleuchtung, PC oder Laptop ist es bei mir auch nicht gedacht. Im Hof gibt es zum Glück auch noch einen normalen Anschluss, da kommt der Strom aus der Steckdose :mrgreen:

Man sollte halt immer bedenken, wieviel man früher aus wenig gemacht hat. Es existierte noch "Stadtgas", das teilweise durch Holzvergasung in die Leitungen eingespeist wurde, da noch kein Erdgas gefördert, importiert oder transportiert werden konnte. Aus solchen Zeiten stammt "Wolli" :mrgreen: Sein Partner "Schorschi" beruht noch auf den E-Motoren der 30er-Jahre. Nicht umsonst wiegt er satte 85 Kilo bei kleiner Bauart.
Den "modernen China-Stromerzeuger", den man wie einen Aktenkoffer mitschleppt, wird man damit nicht vergleichen können, und ist auch nicht Zielsetzung. Gleichwohl sind diese Dinger meist eh Schrott, liefern ebenso gefährliche Spannungsschwankungen und verabschieden sich elektronisch & mechanisch relativ schnell.

Also was soll´s, ich stehe eher auf alte Technik mit "Wumms" und direkter 220-Volt-Entnahme, und keine neumodischen Batterielader für den Akkuerhaltungsbetrieb an Solarpanelchen und Windmühlchen... :mrgreen: :cheers:
Zuletzt geändert von kölngrill am 26.11.2012, 17:05, insgesamt 2-mal geändert.
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