ich kennt ja alle meinen Sous Vide Behälter, den ich schon einige Zeit benutze.
Letztlich ganz einfach: ein GN 1/1 Behälter, und außen herum eine dieser blauen Metro Styroporboxen für 10€.
Die Styroporbox habe ich ausgeschnitten, damit der Sous Vide Stab reinpasst.
Natürlich ist das nicht so ganz genau, es ist kein kleiner Spalt, aus dem Wasserdampf austreten kann - Und genau das ist das Problem.
auch hinten ist es natürlich nicht komplett dicht.
Was nun passiert:
Ich betreibe den großen Sous Vide Behälter meist draußen auf der Terrasse - auch im Winter.
Da die ganze Box relativ dicht ist, steigt der Wasserdampf rings um den Sous Vide Stab auf, vielleicht auch im Inneren.
Was, schon von Anfang an, zur Folge hatte, dass das Display beschlug.
Und zwar Innen, nicht Aussen!
Ich machte mir nie darüber Gedanken, denn schließlich ist das Gerät dafür gebaut und ein gutes Markenprodukt einer fränkischen Firma.
Bis, ja, bis Weihnachten.
Auch da hatte ich die Gans über Nacht im warmen Wasserbad. Nach einigen Stunden fing das Display an zu beschlagen. Wie immer.
Aber, als ich am Morgen nach unten kam, war alles Still. Die Pumpe aus, der Stab zeigte keinerlei Reaktion.
Das Wasser hatte noch ca. 60°C, die Gans war noch zu retten.
Aber es war deutlich sichtbar Wasser im Gerät: Nach 3 Wochen trocknen auf der Heizung war das Display wieder klar.
Ein neuer Test zeigte das gleiche Bild: nach ca. 5h fing das Display an innen zu beschlagen, ein paar Stunden später war das Gerät wieder tot.
Es folgten einige Tage in denen ich versuchte die Rechnung aufzutreiben. Ich hatte ihn mir von GöGa schenken lassen, die wiederum ihn von einem Bekannten hatte besorgen lassen.
In der Zwischenzeit korrespondierte ich mit Steba. Als die Rechnung da war, ging das alles sehr unkompliziert. (Es war noch innerhalb der Garantie) Ich bekam einen Rücksendeschein, Schickte das Gerät am Montag hin, und bekam es am Donnerstag wieder zurück. Repariert, inklusive Prüf- und Kalibrierbericht.
So weit, so gut.
Ein neuer Test.
Nach wenigen Stunden beschlug das Display - wieder innen. Ich brach dann ab, bevor die Elektronik Schaden nahm. Die bei Steba zeigten sich sehr interessiert an meinem Aufbau, dann dieses Phänomen hätten sie noch nie gehabt, und wir fachsimpelten etwas über die Ursachen.
Das Gerät ist zwar IP67, aber das bedeutet geschützt gegen Untertauchen bis maximal 1 Meter Wassertiefe für maximal 30 Minuten.
Es kann natürlich schon sein, dass dass eine stundenlange Beaufschlagung mit Wasserdampf die Abdichtung überfordert.

Also muss der Wasserdampf vom Gerät weg.
Lösung:
zuerst die Schlitze abdichten.
hierfür nahm ich ganz gewöhnlichen PU-Montageschaum aus dem Baumarkt.
Das Gerät mit Frischhaltefolie umwickelt, eingesteckt und dann die Zwischenräume ausgeschäumt.
Dicht ist es wahrscheinlich nicht. Ganz dicht geht ja nicht, dafür ist alles zu verwinkelt. Und irgendwo muss der Dampf ja raus, wenn sich das Wasser erwärmt. Noch besser wäre es, einen leichten Unterdruck zu erzeugen, der den Dampf vom Gerät wegsaugt.
Dafür ließ ich mir ebenfalls eine High-Tech Lösung einfallen!
Voila:
Ein Abluftrohr:
Durch den Kamineffekt steigt hier die warme Luft auf, so dass an anderen undichten Stellen die Luft einströmt, nicht ausströmt.
Ein erster Testlauf über Nacht zeigte ein trockenes, klares Display.
Zwar war die Nacht recht warm (ca. 10°C) aber übermorgen soll es leichten Frost geben, da probiere ich es nochmal. Aber ich bin zuversichtlich.
Grüße
Gunther